Montag, 2. März 2009

Hallo Frühling, sagt die Nase

Fast ist eine ganze Woche geschafft - eine schwierige Woche! Und inzwischen fühle ich mich ein bisschen zwischen den Welten: Nichtrauchen quält mich noch spürbar - auf der anderen Seite schmeckt diese eine Zigarette zu Feierabend überhaupt nicht! Ich glaube inzwischen sogar, dass diese Sprüche "Die Zigarette nach dem Essen, die schmeckt mir einfach" nichts weiter, als einfach nur "Sprüche" sind. Rauchen schmeckt nicht gut, Rauchen schmeckt überhaupt nicht. Das sind Schutzbehauptungen, um vor sich selbst seine eigene Sucht zu rechtfertigen! Und die habe ich mir und allen anderen jahrelang erzählt.
Nach 6 Tagen Nicht- bzw. Eine-Zigarette-am-Tag-rauchen bilde ich mir ein, wieder besser riechen zu können. Am Sonntag bin ich morgens aus dem Haus gegangen. Naja, unten zum Briefkasten, die Supermarkt Werbung hochholen. Etwas anderes habe ich sonntags nicht zur Hand, wenn ich beim morgendlichen Kaffee etwas lesen möchte. Nur kurz die Nase aus der Haustür gehalten und tatsächlich den Frühling gerochen! Die Luft war angenehm mild und sogar die Vögel zwitscherten. Ok, die hätte ich sogar noch mit Zigarette im Mund gehört. Aber die Luft - die hätte ich gar nicht wahrgenommen. In diesem Moment dachte ich, dass ich mir genau die richtige Jahreszeit ausgesucht habe, um mit dem Rauchen aufzuhören. Auf die Zigarette beim Frühstück zu verzichten war mir in den ganzen Tag nicht so leicht gefallen, wie an diesem frühlingsfrischen Sonntag Morgen. Und ja, ich war auch ein bisschen stolz!
Auf der anderen Seite nehme ich inzwischen aber auch Gerüche wahr, auf die ich neun Jahre lang gut habe verzichten können. Ein Moderator stand vor wenigen Minuten hinter mir und blätterte in seinen Unterlagen. Er kam gerade frisch aus dem Rauchstübchen bei uns in der Radio Kiepenkerl Redaktion. Neun Jahr lang muss ich (wie er jetzt und wie alle Raucher!) aus dem Mund gerochen haben. Was für eine Zumutung für meine Freundin, für nichtrauchende Kollegen und für alle, mit denen ich direkt nach dem Rauchen (oder währenddessen!) gesprochen habe.
Als designierter Nichtraucher bekomme ich mitunter Verständnis für manche Nichtraucherforderungen: Zwar halte ich das Nichtraucherschutzgesetz in Gaststätten für zu pauschal - aber ich kann schon verstehen, wieso manche Nichtraucher einfach genervt davon sind, wenn ihre Kleidung nach einem Besuch nach Rauch stinken. Und sie stinken wirklich! Es war für mich immer schwer zu glauben, dass Klamotten schon nach einer halben Minute im Raucherraum den Geruch dort annehmen. Das ist tatsächlich so!

Lasse ich das Rauchen weg, bekomme ich einen meiner Sinne zurück. An Tag 6 ein simples Fazit, das mir aber bei jedem Atemzug begegnet.

1 Kommentar:

  1. Hallo erst mal

    Als erstes möchte ich Dir, zu deinem gewagten Schritt, alles gute wünschen.Hast jetzt ja schon über eine Woche durchgehalten, wenn auch mit einer Zigi am Tag.
    Das Raucher riechen, is schon klar aber auch Nichtraucher haben so manche Gerüche an sich die nich immer ohne sind.
    Ich selber bin auch Raucher, schon fast seid meiner Geburt und mich stört noch immer der kalte Rauchgeruch aus einem Ascher.
    Neun Jahre lang geraucht? Solange braucht dein Körber ca. bis er die Gifte restlos abgebaut hat.
    Sicher habe ich auch Verständnis für Nichtraucher. Wofür ich aber kein Verständnis habe ist, wenn diese Nichtraucher sich dann in gewissen Nachtlokalen oder Veranstaltungen ihre Meinung laut von sich geben, aber schon zuvor genau wissen das da geraucht wird. Was soll das???
    Ich gehe ja auch nicht in ein Lokal und jammere über einen der Bier trinkt, nur wiel ich es nicht brauche.
    Fazit ist, der Staat lebt von uns Rauchern und die schlimmsten Nichtraucher sind die, die sich diese Sucht abgewöhnt haben.
    Ist meine persöhnliche Meinung und auch Erfahrung.

    Grüße an alle
    der Ösi

    AntwortenLöschen